2010 – 2012 Outsider Art inside der Stadt
Es ist an der Zeit, das Wirken von Pya Hug (geb. 1922) als Lebenswerk zu zeigen. Im der Geriatrischen Klinik sind die Werke von Pya Hug noch bis Ende 2011 ausgestellt. Das Museum im Lagerhaus, Stiftung für schweizerische Naive Kunst und Art Brut, ist Initiantin der Ausstellungen zum „Lebenswerk Pya Hug“. Dank der speziellen Zusammenarbeit ist es möglich, in der Geriatrischen Klinik und bei Frischknecht Juwelier (24.06.2010 – 30.6.2011) das Werk von Pya Hug einem etwas anderen „museumsfremden“ Publikum während eines Jahres zugänglich zu machen. Im Rathaus war eine temporäre Ausstellung während vier Monaten zu bestaunen. (24.06.2010 – 18.10.2010) „Die spinnt die Pya!“ sagt die Aussenseiter-Künstlerin Pya Hug immer mal wieder liebenswürdig von sich selbst. In diesem Jahr feiert Pya Hug ihren 88. Geburtstag. Endlich nimmt es die Künstlerin etwas gelassener, fortwährend leuchten und funkeln die Augen, ähnlich ihrem reich ausgeschmückten Werk, wo es blitzt und blinkt, so reich ist es mit Perlen und glitzerndem Schmuck bestückt.
Geboren wurde Pya Hug in Domat/Ems GR. Das ländliche und kirchliche Brauchtum haben sie nachhaltig geprägt, ihre Erinnerungen leben in ihren Werken weiter. „Geschenkpapiere, Bänder, Litzen, Spitzen, Stickereien und vieles anderes mehr wetteifern mit der Malerei, und zuweilen fliesst gar Wachs mehrschichtig ins Bild, gerinnt zu Personen oder zur Landschaft mit einmaligen Stimmungen im bewegten Himmel“ (Simone Schaufelberger-Breguet). Die Wachsarbeiten gehören zu ihren besonderen Spezialitäten und das Ausschmücken des Wachsrodels kann als ihr künstlerisches Debüt bezeichnet werden. Ihre wunderbaren Welten haben oft einen religiösen Hintergrund, doch finden sich auch weltliche Szenen wie eine weisse Frau und ein dunkler Mann zusammen im Bett. Es ist Pya Hugs grosser Wunsch, dass ihr Werk zusammen bleibt. Ungern gibt sie ihre Werke aus den Händen, es sei denn für eine Ausstellung. Hier nimmt die Vorfreude überhand: „Was werden die Besucher wohl sagen?“ Vor mehr als 40 Jahren hat sie sich für die Kunst und ihre Visionen entschieden, ohne sich um Meinungen von Aussenstehenden zu kümmern. Ihr Haus in Goldach ist gefüllt mit Figuren, Bildern, Wandteppichen und ihren vielen Kästli. Es ist ein in sich geschlossenes Kunstwerk – sogar ein eigenes kleines Wachsmuseum hat sich Pya Hug eingerichtet. Dieses Werk zu erhalten ist auch Anliegen des Museums im Lagerhaus, das bereits 2005/06 eine Retrospektive gezeigt hat. Mit den Ausstellungen zum soll ein Zeichen gesetzt werden, dass ihr Werk auch weiteren Generationen erhalten bleiben soll. Ausstellungskuratorin: Tanja Arpagaus
Museum im Lagerhaus im Hotel Dom
Outsider Art begegnet uns auch im Hotel Dom. Mit der Renovation des Hotels erfüllt es ein neues Kunstkonzept (von Monika Jagfeld), ausgestattet mit Werken aus dem Museum im Lagerhaus. Stockwerke und Seitenflügel sind in einzelne Themen unterteilt und werden eingangs von schriftlichen Zitaten begleitet. So wandern etappenweise verschiedene Werke inside der Stadt St.Gallen.