2011 Traumtänze
Dauerausstellung aus dem Sammlungsbestand
1. März 2011 – Februar 2012
Grundlage unserer Träume sind meist vergangene Erlebnisse, aber auch Fantasievorstellungen. Im Traum verwebt sich die Realität mit Fiktivem und es entstehen eigene Bildwelten. Figuren, Formen und Szenen fliessen ineinander über und erzählen Geschichten. Aber auch alltägliche Situationen dominieren unsere Träume, in denen wir das Geschehene verarbeiten und unsere Emotionen aufs Neue erleben. Unweigerlich nehmen wir die Rolle des Hauptprotagonisten ein und sind zugleich Choreographen unserer Träume. Traumgebilde sind zentrales Thema dieser Ausstellung. Dem Betrachter erschliesst sich hier eine farbenfrohe Variationsvielfalt schwebender Figuren und Formgefüge. Die Tänzerin in Rot von Reni Blum (1934-2003) als einführendes Werk in die Ausstellung, erinnert an eine Schlafwandlerin. Sie scheint völlig losgelöst durch einen nicht bestimmten Raum davon zu tanzen. Das Tanzpaar von Ulrich Bleiker (1914-1994) hingegen dreht sich beschwingt um die eigene Achse. Geisterhafte Wesen bevölkern die Bildwelt von John Elsas (1851-1935) und Maria Török (1907-2005). Stehen sie bei John Elsas im narrativen Kontext, sind sie bei Maria Török abstrakt gehalten. Von verwunschenen Szenerien träumt uns Margrit Baur (Lebensdaten unbekannt) in ihren zarten Zeichnungen vor, während Julius Wagner (1888-1980), Johann Eugster (1918-1984) und Heidi Ehmke-Senn (1905-1962) in starken Farben den Traum vom Paradies inszenieren. Vielfach werden Luft- und Märchenschlösser imaginiert. Fritz Soltermann (1915-1984) baut prachtvolle Paläste aus Pappe mit detailreich geschmückten Erkern und Balkonen. Ein einziger Traum vom Schloss ist das Werk von Alois Wey (1894-1985), der wiederholt Variationen seiner „Prunkbauten“ zeichnet. Womit sich der virtuelle Tanz durch verschiedene Künstlerträume schliesst. Ausstellungskuratorin: Catrina Sonderegger