Kunst, Krautrock und Tarot – Walter Wegmüller

29. August – 12. November 2017
Vernissage: 28. August 2017

Anlässlich seines achtzigsten Geburtstages würdigt das Museum im Lagerhaus den Basler Künstler Walter Wegmüller, der durch den Verein ‹Gigeregg› auch mit St.Gallen verbunden ist, mit einer Einzelausstellung.

Walter Wegmüller (*1937 in Zürich) stammt aus einer Familie Fahrender der Kladerasch, wird kurz nach der Geburt seiner Mutter weggenommen und wächst als Heim- und Verdingkind auf. Nach einer Lehre als Flachmaler und Stukkateur findet er autodidaktisch zur Kunstmalerei. Anfang der 1960er-Jahre in Basel wird er Mitglied der ‹Farnsburg-Gruppe› um Kurt Fahrner und schliesst sich der psychedelischen Kunst- und Krautrock-Szene der 1960er/1970er-Jahre an. 1974 erlangt er mit seinem ‹Zigeuner-Tarot› internationale Beachtung. Obwohl im In- und Ausland bekannt, mit Preisen ausgezeichnet und sogar mit der Gestaltung einer Swatch-Uhr (‹Oracolo›, 1996) beauftragt, hat sich Walter Wegmüller nie einem Trend oder dem Kunstmarkt unterworfen. ‹Es malt› lautet der Grundsatz seiner Kunst und mit seiner ‹Es-Art› ist er vielmehr ein Outsider geblieben. Entstanden ist so ein schillerndes wie persönliches Lebenswerk.

‹Frontfüssler› (1968/69)

Seine  Verbundenheit zur Kultur der Fahrenden sowie die Erfahrung von Gewalt und Hunger haben Walter Wegmüller als Menschen und Künstler geprägt. Tarot ist ihm nicht allein künstlerisches Thema, sondern Gabe. Aber auch Abgründiges kommt in alptraumartigen Motiven zum Ausdruck. Der ‹Frontfüssler›, der sich im Besitz Friedrich Dürrenmatts befand, ist als ein Hauptwerk zu nennen. In Wegmüllers Arbeiten verschachteln sich Bild- und Erzählräume. In diesem Chaos ist Wegmüller ein Gratwanderer zwischen den Welten. Die Malerei dient ihm als Werkzeug, um sich das Überleben zu sichern.

Kuratiert wurde die Ausstellung von Basil Rogger (Kulturwissenschaftler und Ausstellungsmacher) sowie Monika Jagfeld (Museumsleiterin).

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