Lene Marie Fossen – Human
1. September 2022 – 26. Februar 2023

Vernissage: Mittwoch, 31. August 22, 18.30 Uhr

«Ich bin nicht das, was sie sehen, sondern das, was ich sehe.»

© Lene Marie Fossen, Ohne Titel, Chios, 2017, Courtesy WILLAS contemporary.

 

Die Ausstellung Lene Marie Fossen – Human zeigt erstmals die dringlichen Selbstporträts der norwegischen Fotografin Lene Marie Fossen (1986–2019) ausserhalb ihres Landes.

Obwohl hoch aktuell, ist das Thema Anorexie ein Tabu. Lene Marie Fossen lehnt den linearen Verlauf der Zeit ab, der sie in die Pubertät zwingt, und hört im Alter von zehn Jahren auf zu essen. Für den Rest ihres Lebens kämpft sie mit der Magersucht. Autodidaktisch findet sie zur Fotografie als ein Medium, mit dem sie die Zeit einzufrieren sucht. In einem leer stehenden Krankenhaus auf der griechischen Insel Chios entsteht ihre zutiefst bewegende Serie von Selbstporträts. Lene Marie Fossen entscheidet sich, offen mit ihrer Krankheit umzugehen und ihre Arbeiten öffentlich zu zeigen. Und sie fordert, als Fotografin gesehen zu werden: «Ich bin in erster Linie Künstlerin und dann bin ich krank. In meiner Arbeit geht es nicht um Essstörungen. Es geht um menschliches Leid.» Auf Chios porträtiert sie ebenso die 2015 gestrandeten Flüchtlingskinder wie auch alte Menschen. Im Zentrum steht immer die Frage des Mensch-Seins.

Kuratiert von Ellen K. Willas, WILLAS contemporary, Oslo/Stockholm.

Begleitet vom preisgekrönten Dokumentarfilm Self Portrait (dt: Lene Marie oder Das wahre Gesicht der Anorexie), Regie: Margreth Olin, Katja Høgset, Espen Wallin (2019, Speranza Film).

 

KörperBilder
1. September 2022 – 26. Februar 2023

Vernissage: Mittwoch, 31. August 22, 18.30 Uhr

Hans Schärer (1927–1997), Ohne Titel, 1974, Museum im Lagerhaus, Legat Erna und Curt Burgauer

 

Weitere Konzepte von Körperlichkeit zeigt die Dialogausstellung KörperBilder mit Werken der Sammlung.

Weiblichkeit, Erotik und Fruchtbarkeit stehen hier im Fokus. Sinnliche Frauenbildnisse, ambivalente Reflexionen der Selbstwahrnehmung, gebrochene Körperlichkeit, Überspitzung des Sexuellen wie auch eine ironische Auseinandersetzung mit der erotischen Reduktion des Weiblichen. Neben bekannten Arbeiten von Aloïse Corbaz, Madeleine Lommel oder Hans Schärer sind Neuzugänge einer fragilen Ich-Identität von Lotti Fellner-Wyler (1924–2018), Tochter Otto Wylers, und Margrit Schlumpf-Portmann (1931–2017), die eine eigene Technik der „Schnurmalerei“ in grossen Formaten entwickelt hat, erstmals im Museum zu sehen.