Johannes Rotach

geb. 1.9.1892 in Hundwil AR, gest. 15.5.1981 in Herisau AR

Johannes Rotach gilt als der letzte grosse Bauernmaler, der noch im 20. Jahrhundert ein unverkennbares, doch eigenwilliges künstlerisches Werk hinterlassen hat. Schwerhörig und sprachbehindert durchläuft Rotach nur sieben Jahre Primarschule und arbeitet anschliessend als Knecht, bis ihn sein Onkel 1951 zu sich nimmt. Laut Aussage der Schwester hat er 1910 zu malen begonnen, vorzugsweise Alpfahrts- und Sennenbilder als Auftragsarbeiten für die Bauern. Von seinem Gesamtoeuvre von etwa 200 Werken ist nur noch rund die Hälfte erhalten; aus den frühen Jahren 1910 bis 1930 sind nur zehn Bilder bekannt. Erst seit 1924 signiert und datiert er seine Werke. Das Leben bei seinem Onkel, dem Armenpfleger Konrad Rotach, ermöglicht Johannes Rotach mehr Zeit für die Malerei, die er bis Anfang der siebziger Jahre ausführt. Mit Nachlassen der Sehkraft verwendet Rotach kräftigere Farben und die Pinselführung wird ungenauer. Schon einigen Sammlern bekannt, bringt man ihm Kartons zum Bemalen, manches Mal von den Auftraggebern schon mit Namen angeschrieben. Doch darum kümmert sich Rotach nicht. Sobald ein Bild beendet ist, händigt er es der Person aus, die gerade da ist. Nach dem Tod seines Onkels 1974 lebt Rotach bis zu seinem Tod im Altersheim Herisau.